Marie Schneider ist die Herausgeberin des YouTube-Kanals Marietim. Von dort kennst Du sie als versierte Bootsbastlerin und Langfahrtseglerin.
Im Interview erzählt uns Marie von ihren Anfängen als unmotivierte Jollenseglerin und wie sie dann doch mit ihrem ersten eigenen Boot Lisa über den Atlantik gesegelt ist.
Heute unterhält und unterrichtet uns Marie in allem, was man an einem Boot so verbessern und refitten kann. Versiert und mit einer sympathischen Portion Humor zeigt sie uns, wie sie an ihrem neuen Boot „Biber“ ohne Scheu die anfallenden Arbeiten anpackt.
Zuerst unmotiviert, dann durchgestartet
Marie unterwegs in der Karibik
Marie begann zu Segeln und war eigentlich nicht so richtig motiviert. Als Jugendliche segelte sie Jolle, doch das Sport- und Regattasegeln konnnte sie so gar nicht begeistern.
So richtig los ging es erst einige Jahre später: Zusammen mit ihrem damaligen Partner kaufte sie Lisa. Eine 35 Fuß Malö aus den 80ern. Innerhalb eines halben Jahres statteten sie das Schiff aus, um anschließend ein Jahr zu segeln.
Dann kam das Leben dazwischen
Uneinig darüber, wie das Seglerleben weiter gehen sollte, wurde das Schiff schließlich wieder verkauft. Die mittlerweile unterschiedlichen Lebensauffassungen bedeuteten dann auch das Ende der Beziehung.
Mit neuen Ideen kam Biber
Mit ihrem Mann Marc will Marie nun die Ozeane erobern
Einige Jahre später – mittlerweile war Marie mit Marc verheiratet – kam das Thema Segeln dann wieder in den Vordergrund.
Ermutigt und bekräftigt von Mark entschloss sich Marie, wieder ein Schiff zu kaufen. Und so fand sie Biber im Zürichsee: eine 27 Fuß lange Van de Stadt aus 1971. Sehr geräumig und sogar ein Salon mit Stehhöhe für Marc.
Der ursprüngliche Gedanke, Biber aufzurüsten wandelte sich bald in ein umfangreiches Projekt. Immer mehr Baustellen tauchten auf. Das meiste nichts Schlimmes, aber trotzdem musste es irgendwann gemacht werden.
Marietim bekommt bei Youtube neuen Content!
Zu diesen Arbeiten nimmt Marie uns nun mit. Ursprünglich als Videotagebuch eingerichtet, finden sich heute auf Maries Youtubekanal Marietim zahlreiche Refit-Videos.
50 Jahre alt und noch nie Salzwasser probiert!
Auch auf dem Zürichsee kann man dynamisch segeln
Zeitlebens dümpelte Biber im Zürichsee. Und das trotz Lloyds-Zertifikat, das ihm die Hochseetauglichkeit bescheinigt. Und so entwickelte sich in Maries Kopf der Plan, Biber für den Einsatz im Meer fit zu machen.
Richtung Mittelmeer sollte es gehen! Durch die französischen Kanäle plante Marie die Überführung ins salzige Nass, um anschließend Richtung Griechenland zu segeln.
…und noch viel weiter!
Ganz klar sieht Marie in ihrer zukünftigen Segelvita die Ziele Panamakanal und Pazifik. Ob mit Biber oder einem anderen Boot, das wird sich noch zeigen. Das Wichtigste ist auf jeden Fall schon mal geregelt: „Ich kann zwar nicht segeln, aber ich komm‘ mit!“, versichert Marc!
Mutiert zur Bootsbauerin
Bibers Winterlager liegt in unmittelbarer Nähe zu Marcs Hobby-Motorrad-Werkstatt. Maschinen und Werkzeuge sind somit vorhanden. Und so entwickelte sich die studierte Volkswirtschaftlerin nach und nach zu einer Bootsbauerin. Neben dem intensiven Selbststudium komplettierte im Sommer 2020 ein Praktikum in der Sirius-Werft. Natürlich ließ Marie auch hier die Kamera für Marietim mitlaufen:
Und so kam es wie es kommen musste: Inzwischen steht Marie vor dem Berufswechsel. Ein befreundeter Bootsmakler sucht eine Ergänzung für sein Verkaufsteam. Und so folgt Marie im kommenden Jahr diesem Ruf an die Ostsee.
Träumen ist ja erlaubt
Auf die Frage nach ihrem Traumschiff hat Marie sofort eine konkrete Antwort:
„Eine Sirius 35 DS! Und wenn Geld gar keine Rolle spielen würde, dann würde ich mir eine Werft suchen, die mir dieses Schiff aus Aluminium baut!“
Nach der Entdeckung dieses Schiffs auf der Wassersportmesse BOOT 2020 stand für Marie diese Wahl fest. Eine Eignerkoje in der Mitte des Schiffs, gepaart mit dem gut isolierten und übersichtlichen Deckssalon machen dieses Schiff zum idealen Langfahrtschiff. Eine fest eingebaute Werkbank komplettiert das Angebot.
„Eine 35 Fuß Yacht ist auch einhand noch gut zu beherrschen!“, bemerkt Marie.
Welche Ausrüstung müsste bei Deinem Boot immer mit an Bord sein?
Auf diese Frage antwortet Marie spontan: „Auf meinem Boot müsste auf jeden Fall immer eine Windsteueranlage verbaut sein! Immer!“. Ergänzend ein Autopilot als Fallback-Lösung.
„Außerdem würde ich meinen Mann auch gerne mitnehmen!“, ergänzt sie lachend. „Der wäre mir schon auch irgendwie wichtig!“
Und welches Buch würdest Du auf der nächsten Atlantikrunde lesen wollen?
Hier verweist Marie direkt auf ihr aktuelles Video:
Aus welcher brenzligen Situation hast Du etwas Wichtiges gelernt?
„Egal, wie flach das Wasser ist: ich stecke immer mindestens 20 Meter Kette!“
Auf Guadeloupe war das schwimmende Zuhause „Lisa“ nach einem kurzen Landausflug plötzlich verschwunden. Zum Glück war das Schiff dank AIS schnell wieder gefunden und dank des ablandigen Winds war es auch auf keinen Felsen gespült worden. „Wir hatten den Anker einfach nicht richtig eingefahren!“
Ein Tipp für Einsteiger?
„Ich find’s prima, wenn Leute das machen! Im Prinzip würde ich sagen: ‚Einfach machen!‚“
Man braucht nicht viel. Es geht auch mit einem kleinen Boot und mit wenig Geld. Hauptsache, man macht es!
Coachings für angehende Langfahrer
Von Maries großer Langfahrt- und Refit-Erfahrung kannst auch Du profitieren:
Neben Schnuppersegeltörns auf dem Zürichsee bietet Marie auch Coachings mit diesen Themen:
- Blauwasserseminar – Vom Traum zur Wirklichkeit
- Ausrüstung fürs Blauwassersegeln
- Elektrik an Bord
- Motoren-Kurs
Die Schulungen können sowohl auf Biber, als auch direkt an Bord der eigenen Yacht durchgeführt werden!
Lust auf ein Coaching mit Marie?
Dann melde Dich direkt bei ihr. Dur erreichst sie auf einem ihrer Social-Media-Kanäle bei:
oder einfach über ihre Webseite: marietim.ch
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