Heute spricht Eric mit Bernd Wagner von www.meilen-traeume.de über seine Erlebnisse auf dem Wasser, zum Beispiel von der großen Ostseerunde, deren Erlebnisse er als Autor festgehalten hat.
Bernd hat bereits zwei Bücher geschrieben. Reiseberichte der besonderen Art…
Bernd Wagner privat:
Ich bin 67 Jahre, verheiratet, habe 2 Töchter und 3 Enkel
Ich lebe in Kössern, ein kleines Dorf in Sachsen bei Grimma, in der Nähe von Leipzig.
Diplomingenieur für Elektronische Datenverarbeitung, seit 2 Jahren im Unruhestand.
Hobbies: Segeln, Lesen, Bücher schreiben, Essen, Trinken, Feiern, Lebenslust.
Vorsitzender des Jagdhausvereines Kössern, ein Kulturverein, der Dutzende Veranstaltungen in einem Barockschlösschen veranstaltet. Als „Benno von Muldenknick“ im Barockkostüm Auftritte bei Führungen und Veranstaltungen, um den Gästen die Zeit August des Starken nahezubringen.
Mit meinem mit Leisten und Brettern zum Schlafmobil getunten CADDY machen wir wochenlange Touren abseits der Touristenrouten, so nach Serbien, Mazedonien, Griechenland, nach Belgien, in die Bretagne, durch die Alpen und solche Sachen
Wie bist Du zum Segeln gekommen?
Seit 1995, Zufallsmitsegeln in vakanter Koje nach Bornholm, seitdem rettungslos infiziert, von einem alten Studienkollegen. Ich bin viele Jahre nur mitgefahren, erst ab 2002 die sogenannten Scheine gemacht, SBF und SKS, 2012 Yachtmaster Offshore der Royal Yacht Association im Solent bestanden.
Inzwischen über 30.000 Seemeilen auf Ostseerunde, Côte D’Azur, Adria, Ägäis, Kanal, Kanaren, Nordsee.
Charterst Du?
Yachten zwischen 30 und 43 Fuß, vorwiegend Bavaria, ich liebe kleine Crews, sehr gern zu zweit, 4 – 5 ist die Obergrenze.
Ist sozial verträglicher, mit großen Crews handelt man sich auch schnell mal einen faulen Apfel ein, der den ganzen Obstteller versaut.
Möchtest Du Dir ein eigenes Schiff kaufen oder hast Du vielleicht bereits eins?
Nein. Nächster Hafen ist 500 km weg und schleifen und putzen und reparieren ist nicht mein Wunschtraum.
Hast Du ein Traum-Schiff?
Eine handliche Kielyacht, um die 35 Fuß, ohne viel Schnickschnack, der kaputtgehen kann, mit ordentlichem Segelkleid, viel Stauraum und ausreichend Möglichkeiten, sich auf und unter Deck festzuhalten. Das wird immer seltener.
Nach der Ostseerunde: Welches Revier befährst Du im Moment am liebsten?
Ostsee. Die habe ich 2013 in neunzehn Wochen komplett umsegelt, habe alle Anliegerstaaten gesehen, einschließlich Russland und Norwegen, also die ganz große Runde, einschließlich ganz oben, in Törehamn, an der großen gelben Tonne.
Wenn Geld keine Rolle spielte, wie sähe Deine seglerische Zukunft aus?
Eigentlich bin ich mit dem Ist-Zustand zufrieden. Weltumseglung oder Atlantiküberquerung ist nicht mein Wunsch, Küsten und Menschen sind mir wichtiger als Meereseinsamkeit.
Vielleicht noch Rund England, da muss der Arzt aber noch ein Wort sagen, meine Knochen sind ziemlich mürbe.
Welches ist Dein Lieblings Gegenstand am Boot oder welches Teil magst Du besonders und warum?
Die Papier-Seekarte. Da lässt sich träumen, zeichnen und Zurückgelegtes noch einmal erleben.
Und der Handpeilkompass zum Spielen: Peilungen, terrestrische Ortsbestimmungen, Kollisionskurse vorhersagen…
Der Autor
Wie auf der Ostseerunde führe ich bei jedem größeren Törn ein Tagebuch, zum Teil auch über Facebook und drehe ein Video, damit ich und meine Mitsegler auch später, im Rollstuhl, noch einmal Erinnerungen an die schönen Zeiten abrufen können.
Welche Buchempfehlung kannst Du unseren Hörern mitgeben?
Na ja, man ist ja bescheiden. Aber ich denke natürlich an meine beiden bisherigen Bücher:
Ostseerunde 2013 | Ein Segeltörn auf den Spuren des deutschen Polit- und Reiseschriftstellers von 1805 |
Welchen Fehler hast Du mal auf oder an dem Schiff gemacht und was war die wichtigste Lektion daraus?
Mal eine Fahrwassertonne verwechselt und erst aufgewacht, als ein Segelneuling rief: „Von Navigation habe ich ja keine Ahnung. Aber dort, wo wir hinfahren, stehen Schwäne. Ist es da tief genug für uns?“
Es wurde die schnellste Wende meines Lebens.
Was empfiehlst Du jemandem, der mit dem Segeln beginnen oder sich weiter entwickeln möchte?
Den SBF braucht man ja verbindlich. Dann heißt es mitsegeln, mitsegeln, mitsegeln und dabei mitmachen, mitmachen, mitmachen.
Der SKS ist auch empfehlenswert, schon wegen der geforderten Praxis, danach heißt es aber: selbst ein Schiff führen, so oft es geht.
Den Rest (SSS und SHS) sollte man sich nur antun, wenn man es unbedingt braucht oder zur Selbstbestätigung will, das ist dann jedem seine Sache.
Welchen „letzten Tipp“ kannst Du uns und unseren Zuhörern mit auf dem Weg geben?
Meinen Leitspruch nach Mark Twain:
In 20 Jahren wirst du mehr enttäuscht sein über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die Dinge, die du getan hast. Also löse die Knoten, laufe aus aus dem sicheren Hafen. Erfasse die Passatwinde mit deinen Segeln. Erforsche. Träume.
Wie kann man Dich erreichen, wenn man Fragen an Dich hat oder mit Dir in Kontakt kommen möchte?
- Email: info@meilen-traeume.de
- Webseite: www.meilen-traueme.de
- Facebook: https://www.facebook.com/meilentraeume
- Skype: pcnahaus
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